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Hühner – allgemein

Das heute noch wild in Indien und Indonesien lebende Bankivahuhn (Gallus gallus) soll der Vorfahre unseres Haushuhnes (Gallus gallus domesticus ) sein. Durch die menschliche Auslese und Isolation des Wildhuhnes zur Züchtung der Art, die den gewünschten Eigenschaften am meisten entsprechen, wie zum Beispiel geringere Aggressivität gegenüber Artgenossen, verstärkte Eierproduktion oder erhöhtes Fleischgewicht, ändert sich die genetische Eigenschaft des Tieres.

Das Bankivahuhn legt im Jahr ca. zwanzig Eier und unsere heutigen gezüchteten Leistungshühner kommen immerhin auf ca. 250 – 300 Stück im Jahr.

Seit etwa 3500 v.Chr. werden Hühner in Indien und in Ägypten schon vor etwa 4500 v.Chr. als Haustiere gehalten.

 

Orpington - Hühner 27 gelb (Mai 2009)

Eines unserer Orpington - Hühner

Ahnenforschung und Verhaltenskunde

Im Laufe von mehreren tausend Jahren haben sich die Hühner als Haustiere über die gesamte Erde verbreitet und es erfolgten durch die Domestikation vielfältige Veränderungen im Erscheinungsbild, in den Verhaltungsformen und in der Sinneshaltung. Verschiedene Gefiederfarben in allen Varianten, von kleinen bis zu riesigen Kämmen, Beine und Zehen mit Gefieder, sowie waagrechte und steile Körperhaltungen treten auf. Auch die Leistungsfähigkeit in Bezug auf die Eier- und Fleischproduktion haben sich gewaltig verändert.

Rituale wie Macht, Unterwerfung oder Kampf ermöglichen die Klärung oder Festigung sozialer Rangordnungen und vermeiden gleichzeitig verlustreiche physische Auseinandersetzungen innerhalb der Gruppe von Hühnern. Auch hier ist das Ritual einem ständigen Wandel unterworfen und bestimmte Eigenschaften können „verloren“ gehen. Als Beispiel wäre beim wildlebenden Huhn, das Fluchtverhalten zu nennen. Hier beobachtet man bei einigen herangezüchteten Rassen, das bestimmte Verständigungsformen mit dem klassischen Fluchtverhalten stark reduziert worden sind.

Futteraufnahme

Hühner gehören zur Gruppe der Scharrvögel. Durch kräftiges und schwunghaftes Kratzen nach hinten und seitwärts mit beiden Füßen auf der Erde wird nach Essbaren gesucht. Zur besonderen Nahrungsaufnahme gehören Würmer, Insekten, Samen, Sand und Pflanzenteile die in den körpereigenen „Vorratsbehälter“ (Kropf) gefüllt werden. Vor der Aufnahme von Korn nimmt das Huhn den Kopf so weit zurück, dass das Korn von beiden Augen gesehen werden kann. Hat es die Lage des Kornes fixiert, stösst es mit dem Schnabel zielgerecht zu. Der Geschmacksinn, wie bei allen Geflügel ist sehr schwach ausgeprägt und Süss, Sauer, Salzig und Bitter wird in hoher oder deutlichen Konzentration in feuchtem Futter und im Getränkebehälter unterschieden und können zur Ablehnung des Futters führen.  

Der Sinn für den Schluckapparat und dessen angemessene Grösse ist dem Huhn angeboren und die erste Erfahrung der Neugier, des Hungers und das Beispiel anderer Hühner gibt diesem Tier die Fähigkeit auch grössere Körner aufzupicken. Um vielleicht schneller zum Sättigungsgefühl zu kommen werden dann nach der neuen Erfahrung die grösseren Körner zuerst genommen. Es gibt Hühner, die sich sogar als Mäusefänger - und Fresser betätigen. Aber Vorsicht, Kannibalismus wird bei zu viel „Fleisch“ vorprogrammiert und auf keinen Fall vorgesehen.

 Körpereigenschaften

Durch das Temperatursinnesorgan im Gehirn wird die Körpertemperatur und das Temperaturempfinden geregelt. Große Kälte wird als angenehmer empfunden als Temperaturen über 25°C, weil das Huhn keine Schweißdrüsen hat. Sie sperren dann den Schnabel auf, atmen schneller und füllen ständig den Kopf mit möglichst kühlem Wasser, um so das Blut der Halsschlagader zu kühlen.

Das Sehen in Farbe ist gut ausgeprägt und die Helligkeit wird als positiv empfunden. Die Dunkelheit schränkt das Sehvermögen erheblich ein. Um räumlich sehen zu können, muss abwechselnd das linke und rechte Auge einen Gegenstand ansehen, wodurch das typische hin und her des Kopfes und der Zickzack - Gang entsteht. Das Wahrnehmen der Schwingungen des Bodens und der Luft wird durch die Vibrationsorgane aufgenommen auf die Beine und der übrigen Haut verteilt. Das Huhn kann damit das Annähern des Feindes schnell erkennen.

Die typische Körperhaltung nach dem Eierlegen ist ein hocherhobener Kopf, begleitet mit einem lauten und selbstbewussten Gackern.

Aktivitäten

Der Tagesverlauf beginnt bei den Hühnern kurz vor Sonnenaufgang mit der Futteraufnahme und dem Eierlegen. Danach beginnt das Putzen ihres Gefieders und am Mittag das Staubbad und Abhängen an kühlen Plätzen. Am späten Nachmittag beginnt die zweite Aktivität und die geschlechtliche Aktivität des Hahnes ist an diesem Zeitpunkt besonders groß. Um den Kropf für die Nacht zu füllen, dient die Restzeit bis zum Sonnenuntergang einer gesteigerten Futtersuche.

Die Rangordnung in der Hühnerschar wird durch die Hackordnung festgelegt, wobei bei einem nicht vorhandenen Hahn, es auch eine Huhn sein kann.

Beim Tretakt springt der Hahn auf die Henne und pickt vor dem Aufspringen mit dem Schnabel nach ihren Nacken, wobei er sich festbeißt. Während die Henne den Kopf senkt und das Schwanzgefieder aufrichtet drückt der Hahn seine Kloakenöffnung auf die Henne in die nun das Sperma eindringt. Nach 2 bis 3 Tagen nach dem Tretakt wird das erste befruchtete Ei gelegt. Die Befruchtung hält ca. 4 Tage vor.

Brutzeit, Küken und Prägezeit

Während der Brütig-Zeit der Henne, die ein bis zwei mal im Jahr brütig wird (Glucke), verändert sich das ganze Wesen. Der Stoffwechsel verändert sich erheblich, während die Körpertemperatur gleich bleibt. Sie verlässt das Nest nur noch einmal am Tag. Sollte man bei dem Brüten nach der Henne greifen wollen wird sie aggressiv und pickt nach der Hand.

Die auszubrütenden Eier bekommen ihren Sauerstoff über die Schale in die Ei-Häute und die Blutzirkulation sorgt für die Verteilung. Ab dem 12. Bruttag kann der Embryo bereits Geräusche wahrnehmen. Am 17. Bruttag durchtrennt das Küken die Ei-Membrane und befindet sich dann mit Kopf und Schnabel außerhalb der übrigen Ei-Masse, in der Luftkammer des Eies. Das Küken atmet jetzt über die Lunge und prägt sich die Glucklaute der Mutter ein. Kurz vor dem Schlüpfen beantwortet das Küken durch lautes piepen sein kommen an. Auch untereinander haben die Küken durch die Geräuschwahrnehmung Kontakt. So kommt es bei nicht zu großer Entwicklungsunterschieden zu einem gleichzeitigen Schlupf. Nach der Beendigung des Schlupfes haben die Küken den Vorrat des Dottersacks den sie über die Nabelschnur aufgenommen hatten und brauchen nun mindestens 24 Stunden keine Nahrung mehr aufzunehmen. Um die Umgebung kennen zu lernen picken die Küken an alles, was ihr Interesse erweckt. Es beginnt die Zeit der Prägung und die Küken befinden sich in einer sensiblen Periode, die sich hauptsächlich durch Angstfreiheit auszeichnet und was sie in dieser Zeit nicht lernen, kann nicht mehr nachgeholt werden.

Die Glucke kümmert sich aufopfernd um ihre Küken und sucht mit ihren typischen Glucklauten Futter für die Küken. Sie pickt das Futter und lässt es wieder fallen, bis die Küken selbst danach picken. Diese Lernfähigkeit, das Anpassungsvermögen an die unterschiedlichen Lebens- und Klimabedingungen und die gesamte Entwicklung einschließlich der Wirtschaftlichkeit, verdanken die Haushühner ihrer großen Beliebtheit.

Rangordnungen

Im Alter von ca. 2 bis 3 Wochen sind spielerische Kraftproben an der Tagesordnung und ältere Küken hacken nach den jüngeren Küken.

Die Hennen fechten untereinander, in einer Gruppe, die Rangfolge aus, indem der Gegnerin mit dem Schnabel auf dem Kopf, Nacken, Kamm und Gesicht gehackt wird. Je nachdem, ob das Äußere des Gegenübers als bedrohlich empfunden wird, hängt es vom Temperament und Selbstvertrauen ab, ob es den Kampf aufnimmt. Im ersten Falle wird gehackt, im zweiten Fall gibt das sich für unterlegen haltende Tier durch Demutshaltung (durch gesenkter Kopf, durch Wegsehen oder Abstand halten) zu erkennen, dass es sich dem anderen Tier unterordnet. Die ranghöchste Henne darf nun die anderen nach belieben schikanieren. Sie hat alle Rechte. Im allgemeinen genügen bei geklärter Rangordnung Andeutungen, um bei den anderen die gewünschte Reaktion zu erzielen. Erst wenn ein Tier krank wird oder eine Glucke sich von der Gruppe absondert, ein oder mehrere Tiere weggenommen werden oder neu zu der Gruppe hinzukommen, beginnt alles von vorne. 

Kükenaufzuchtsfutter

Selbstverständlich kann man Kükenaufzuchtsfutter selbst herstellen und eigene Erfahrungen in die Fütterung von Hühner – Küken einbringen. Als „Anfänger“ kann man aber auch unbedenklich das fertige Kükenmehl verschiedener Hersteller nutzen. Als Hilfe habe ich die nachfolgenden Daten aus einer Zusammensetzung für Kükenmehl von einem Geflügelfutterbetrieb entnommen.

Küken-Vollkraftmehl das nach den Kriterien von QS (QS-ID: 4031735001440) und nach Qualitätsprogramm „Offene Stalltür“ und „Geprüfte Qualität“ (A-Futter) produziert wird.

Inhaltsstoffe:

Rohprotein 17,5%, Methionin 0,38%, Rohfett 3,8%, Rohfaser 3,3%, Rohasche 6,1%, Calcium 1,00%, Phosphor 0,65, Natrium 0,16%, Energie (Gefl.) 11,2 MJ ME

Zusammensetzung:

Mais 34,5%, Weizen 26,8%, Sojaextraktschrot, (dampferhitzt) -5** 21,3%, Triticale 4,3%, Weizenkleie 4,3%, Calciumcarbonat 1,8%, Rapsextraktschrot 1,7%, Getreideschlempe, getrocknet (Mais, Weizen, Zuckersirup) 1,7%, Monocalciumphosphat 1,1%, Pflanzenöl 1%, Weizengrieskleie 0,9%, Natriumchlorid 0,2%, Natriumcarbonat 0,1%

-5** = aus genetisch veränderten Sojabohnen hergestellt

Zusatzstoffe je 1 kg:

Vitamin A 10000 I.E., Vitamin D3 2500 I.E., Vitamin E (Alpha-Tocopherolacetat) 30 mg, Kupfer aus Cu (II)-Sulfat 12,5 mg, Monensin-Natrium (13196-NL; E757) 100 mg, Antioxid.BHT, DL-Methionin, HCL-Lysin, L-Threonin.

Nur bis max. 16 Wochen füttern! Die Fütterung dieses Futtermittel muss 3 Tage vor der Schlachtung abgesetzt werden. Das Kükenaufzuchtsfutter enthält einen Zusatzstoff aus der Gruppe Ionophoren; gleichzeitige Verabreichung bestimmter Tierarzneimittel (z.B. Tiamulin) kann contraindiziert sein.

Achtung! Es sollte darauf geachtet werden, das die Mindesthaltbarkeitsdauer eingehalten wird. Auch eine Ordnungsgemäße Lagerung sollte gewährleistet sein. Hierbei ist das Kükenaufzuchtsfutter vor Sonneneinstrahlung zu schützen, Trocken zu lagern und in geeignete Behälter aufzubewahren.